Die größten Steuersünder im Fußball

Nicht jeder Fußballer hat eine weiße Weste. Wir zeigen euch Spieler und Vereinsverantwortliche im Fußball, die als Steuersünder Schlagzeilen gemacht haben.

Oliver Kahn hatte vergessen Waren zu verzollen und musste ordentlich Strafe zahlen
Quelle: IMAGO / Sven Simon

Nicht jeder Fußballer hat eine weiße Weste. Wir zeigen euch die Spieler mit den größten Flecken in Sachen Steuerzahlungen. Von unverzollten Waren bei Ein- und Ausreise bis hin zu großen Prozessen wegen Steuerhinterziehung an dessen Ende sogar Haftstrafen standen. Diese Spieler und Vereinsverantwortlichen aus dem Fußball haben als Steuersünder für negative Schlagzeilen gesorgt.

Oliver Kahn

Selbst der Titan ist nicht fehlerfrei. Nach einem Shopping-Trip in Dubai hatte der Torwart vergessen, Waren zu verzollen und wurde nachträglich zu einer Strafe von 125.000 Euro verdonnert. So wurde es dann doch noch eine richtig teure Shopping-Tour für die ehemalige Nummer eins der deutschen Nationalmannschaft!

Franz Beckenbauer musste in den 70ern eine Strafzahlung in Millionenhöhe leisten
Quelle: IMAGO / Sven Simon

Franz Beckenbauer

Als einer der ersten Spieler weltweit wurde der "Kaiser" zu einer Millionensumme als Strafe infolge eines Steuersparmodells verurteilt, das nicht den deutschen Steuergesetzen entsprach. In den Siebzigern musste der Weltmeister 1,8 Millionen Mark nachzahlen, dafür blieb ihm eine strafrechtliche Verfolgung erspart. Auch bei der WM 2006 wurde ihm bekanntlich Mauscheln vorgeworfen. Auch die Korruptionsvorwürfe rund um die Vergabe der WM 2006 in Deutschland ebbten nicht ab.

Doch auch der nächste ehemalige Fußballer musste ganz tief in die Tasche greifen, als er zu einer Strafzahlung verurteilt wurde. Vor Kurzem erst beendete der zweifache Gewinner der UEFA Champions League erst seine Karriere ...

Javier Mascherano wurde zu einer Haftstrafe verurteilt wegen Steuerhinterziehung, diese wurde zur Bewährung ausgesetzt
Quelle: IMAGO / ANP

Javier Mascherano

Der Argentinier verbüßte seine Strafe in seiner damaligen katalanischen Wahlheimat: In Barcelona gab der Nationalspieler zu, 1,5 Millionen Euro nicht versteuert zu haben. Dies betraf die Jahre 2011 sowie 2012. Er wurde vom Gericht zu einer einmaligen Geldstrafe von über 800.000 Euro verdonnert - ins Gefängnis musste er allerdings trotzdem nicht, obwohl ihn das Gericht sogar zu einer  einjährigen Haftstrafe verurteilt hatte. Dass er trotzdem nicht ins Kittchen musste, lag nicht am Übereinkommen mit der Staatsanwaltschaft, mit der er sich über die Höhe der Strafzahlung verständigen konnte, sondern viel mehr daran, dass in Spanien Haftstrafen von weniger als zwei Jahren normalerweise zur Bewährung ausgesetzt werden.

Gerard Pique musste 2015 reichlich Steuern nachzahlen
Quelle: IMAGO / NurPhoto

Gerard Piqué

Der Ehemann von Shakira hat es faustdick hinter den Ohren: der Spanier musste sich 2015 einer Steuerprüfung unterziehen. 2,45 Millionen Euro musste er danach als Strafe zahlen. Doch seine Ex-Freundin Shakira hat es noch deutlich dicker erwischt. Schließlich sieht offenbar die weltbekannte Sängerin einem Prozess wegen Steuerhinterziehung entgegen; und auch dabei soll es um einen millionenschweren Betrag gehen. Sie soll laut diversen Quellen ca. 14,5 Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben. Im Falle einer Verurteilung müsste sie mit etwa acht Jahren Haft rechnen, die in diesem Fall dementsprechend nicht zur Bewährung ausgesetzt würden.

Doch auch der nächste Weltstar hat sich bei seinen Steuerzahlungen nicht mit Ruhm bekleckert ...

David Beckham hatte Probleme mit den Steuerbehörden
Quelle: IMAGO / PanoramiC

David Beckham

2011 wurde die britische Steuerbehörde auf den Landsmann aufmerksam, der in seiner Karriere für Top-Klubs wie Manchester United, Real Madrid, AC Mailand oder auch Paris Saint-Germain kickte. Demnach habe er jahrelange in eine umstrittene Firma investiert, die Schlupflöcher des britischen Steuerrechts nutzte, um Gewinne nicht versteuern zu müssen. Via "Ingenious Media" soll "Becks" Steuererleichterungen in unbestimmter Höhe erhalten haben - verurteilt wurde er dafür bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht und da die Berichte schon viele Jahre zurückliegen, scheint es aktuell auch nicht sehr wahrscheinlich, dass das noch passieren wird.

Und auch ein Kollege aus der englischen Nationalmannschaft hatte seine Probleme mit den Stuerbehörden ...

Auch Steven Gerrard wurde Steuervermeidung vorgeworfen
Quelle: IMAGO / PA Images

Steven Gerrard

Auch David Beckhams englischer Teamkollege Steven Gerrard war in die gleiche Affäre verwickelt. Die Legende vom FC Liverpool lief jahrelang für den Verein von der Anfield Road auf und konnte mit ihnen in einer spektakulären Partie sogar 2005 die UEFA Champions League gewinnen, ehe es ihn zum Ende seiner Karriere hin nach Los Angeles zog, für die auch David Beckham jahrelang gegen den Ball trat. Für die englische Nationalmannschaft absolvierte Steven Gerrard 114 Partien und hat damit lediglich eine Partie weniger als David Beckham bestritten, der auf Platz 3 der Liste der Rekordnationalspieler der Three Lions rangiert. Auch Steven Gerrard wurde bis dato nicht verurteilt. 

Xabi Alonso wurde im Prozess wegen Steuerhinterzihung freigesprochen
Quelle: IMAGO / pepphoto

Xabi Alonso

Das neuste Opfer der Strafverfolgung von Steuersündern: Der aktuelle Trainer von Bayer 04 Leverkusen und ehemalige Mittelfeldstar des FC Bayern München ist Xabi Alonso! Er musste sich vor einem spanischen Gericht dafür verantworten, zwei Millionen Euro Einnahmen veruntreut zu haben. 2019 wurde er dann von einem spanischen Gericht freigesprochen. Allerdings hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits drei Millionen Euro nachgezahlt. Dennoch forderte die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe in Höhe von zweieinhalb Jahren und eine Geldstrafe in Millionenhöhe für den Weltmeister von 2010 und Europameister von 2008 und 2012.

Und auch der nächste Top-Star hatte eine intensive Auseinandersetzung mit der spanischen Staatsanwaltschaft ...

Luis Figo musste Steuern in Millionenhöhe nachzahlen
Quelle: IMAGO / PanoramiC

Luis Figo 

2,45 Millionen Euro musste der portugiesische Ex-Nationalspieler für seinen Skandal blechen - demnach schuldete er diese Summe dem spanischen Fiskus im Jahre 2012. Damals wohnte die Legende noch in Spanien, war bei Real Madrid unter Vertrag. Beim Gericht reichte er Klage ein, plädierte auf unschuldig - sein Einspruch wurde aber abgelehnt. Figo betonte allerdings, dass er sich selbst nicht als Steuersünder betrachte, da lediglich sein Einspruch abgelehnt wurde, dies aber im gleichen Zuge keineswegs bedeute, dass er wegen Steuerhinterziehung verurteilt sei. 

Und auch ein Landsmann des portugiesischen Weltstars hatte ernste Auseinandersetzung mit den spanischen Steuerbehörden, die auch ihm zu Leibe rückten ...

Cristiano Ronaldo muss lediglich eine Geldstrafe zahlen wegen des Steuerskandals
Quelle: IMAGO / Revierfoto

Cristiano Ronaldo

Nur ein Jahr nach Messis großem Skandal zog CR7 nach: Laut der spanischen Steuerfahndung habe der Portugiese über 14 Millionen Euro nicht versteuert, die Staatsanwaltschaft wollte den Weltstar hinter schwedischen Gardinen sehen. Problematisch: Bis heute beteuert Ronaldo seine Unschuld, am Ende stand jedoch keine Verurteilung zu einer Haftstrafe, wie über längere Zeit spekuliert worden war, sondern eine Geldstrafe. Im Raum stand zuvor eine Haftstrafe über 23 Monate und 30 Tagen, die allerdings wohl zur Bewährung ausgesetzt worden wäre. So musste Cristiano Ronaldo an den Fiskus einen Betrag über 19 Millionen Euro überweisen und kam so an einer Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe vorbei.

Lionel Messi hinterzog Steuern und wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt
Quelle: IMAGO / Revierfoto

Lionel Messi

Wie bereits angesprochen, stand zuvor der Weltstar Lionel Messi wegen nicht gezahlter Steuern in der Bredouille. Der Fall des argentinischen Top-Stars sorgte für zahlreiche Schlagzeilen. Er wurde letztlich zu einer Nachzahlung in sensationeller Höhe von 15 Millionen Euro verurteilt - sein Vater, der zu diesem Zeitpunkt als Berater fungierte, war auch verwickelt. Zusätzlich gab es eine verhängte Haftstrafe von 21 Monaten, die Messi nach einer Zahlung von weiteren 252.000 Euro nicht antreten musste. Dies lag unter anderem daran, dass Messi Ersttäter war. Auch sein Vater musste lange eine Haftstrafe befürchten, da er in den Steuerskandal ebenso verwickelt war. Er wurde am Ende zu 15 Monaten auf Bewährung und einer Strafzahlung in Höhe von 180.000 Euro verurteilt.

Alexis Sanchez wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt
Quelle: IMAGO / Shutterstock

Alexis Sánchez

Die spanischen Strafverfolgungsbehörden scheinen bei Fußballern sehr hartnäckig zu sein. Denn auch Alexis Sanchez wurde zu einer Bewährungsstrafe von 16 Monaten verurteilt - und zwar in Spanien! Der Chilene hatte im Rahmen der großen Enthüllungen zugegeben, dem spanischen Staat aus seiner Barca-Zeit noch Steuern in Millionen-Höhe zu schulden. Aufgrund des Geständnisses wurden aber mildernde Umstände bewilligt, sodass der Chilene lediglich zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde. In seiner Zeit beim FC Barcelona soll Alexis Sanchez Steuern im Wert von mehr als einer Millionen Euro nicht gezahlt zu haben, wofür er eine maltesische Offshore-Firma genutzt hatte. Dabei ging es um die Jahre 2012 und 2013.

Luka Modric wurde aufgrund von Steuerhinterziehung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt
Quelle: IMAGO / ANP

Luka Modrić

Der Fußballer des Jahres 2018 soll nach Angaben von 'El Mundo' Gelder in der Höhe von 870.000 Euro bei der Vermarktung der eigenen Bildrechte hinterzogen haben. Das kam ihn teuer zu stehen: Zu Beginn der Verwandlungen blätterte der Kroate bereits eine Million Euro hin, 348.000 Euro Nachzahlungen sowie 60.000 Euro, um die Haftstrafe zu umgehen, folgten. Allerdings wurde der kroatische Fußballer von Real Madrid dennoch zu einer Haftstrafe über acht Monate verurteilt. Antreten musste er diese jedoch nicht, was auch in diesem Fall daran lag, dass Haftstrafen von unter zwei Jahren in Spanien üblicherweise zur Bewährung ausgesetzt werden.

Marcelo wurde zu vier Monaten auf Bewährung verurteilt, da er Steuern aus Bildrechten nicht richtig versteuert hatte
Quelle: IMAGO / Moritz Müller

Marcelo

Ein weiterer Spieler von Real Madrid, der wegen Steuerhinterziehung bei der Vermarktung der eigenen Bildrechte in die Schlagzeilen geriet, war der Brasilianer Marcelo. Dafür gab es im Jahr 2018 vier Monate Haft auf Bewährung sowie eine Strafzahlung, die mehr als 750.000 Euro betragen haben soll.

Als nächstes folgt diesmal kein Spieler von Real Madrid, allerdings sehr wohl ein bekannter Kicker, der viele Jahre in Spanien gegen den Ball trat und auch in dieser Zeit auf den Radar der spanischen Steuerbehörden geriet, die ihm den Prozess machen wollten ...

Radamel Falcao musste hohe Strafzahlungen leisten, nachdem er Steuern hinterzogen hatte
Quelle: IMAGO / ANP

Radamel Falcao

Auch der Kolumbianer Radamel Falcao ist als Steuersünder überführt worden: Der Topstürmer musste laut 'AFP' unglaubliche neun Millionen Euro zurückzahlen. Seine 16-monatige Haftstrafe verbüßte er nach einer Zahlung von 96.000 Euro nicht. Auch in diesem Fall konnte sich der Spieler über den Umstand feuern, dass Haftstrafen von unter zwei Jahren in Spanien meist zur Bewährung ausgesetzt werden. Vorgeworfen wurde ihm der Aufbau eines Netzwerks aus Scheinfirmen, um Geld an den spanischen Finanzbehörden, die für den damaligen Atlético Madrid Spieler zuständig waren, vorbeizuschleusen. 

Zu guter Letzt folgt der wohl bekannteste Fall aus dem Fußball in Sachen Steuerhinterziehung, der sogar mit einer mehrjährigen Haftstrafe endete, die der Übeltäter in diesem Fall tatsächlich auch antreten musste ...

Uli Hoeneß musste wegen Steuerhinterziehung ins Gefängnis
Quelle: IMAGO / Michael Weber

Uli Hoeneß

Kaum ein Fall sorgte jedoch hierzulande für so viel Wirbel wie der von Uli Hoeneß: Nachdem er jahrelang mit einem geheimen Konto in der Schweiz an der Börse spekuliert hatte, gestand Hoeneß im Jahr 2013 vor Gericht, 18,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben. Weitere Berechnungen durch eine Steuerfahnderin legten jedoch eine Hinterziehung von 28,5 Millionen Euro offen. Für diese traurige Rekordsumme wanderte Hoeneß 2014 sogar ins Gefängnis, 2016 wurde er jedoch vorzeitig aus der Haft entlassen. Seine Haftstrafe hatte Uli Hoeneß in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am 2. Juni 2014 angetreten. Ab 2015 durfte Hoeneß den offenen Vollzug antreten und im Nachwuchsbereich des FC Bayern München arbeiten.

Pinterest Pin