19 ehemalige Fußball-Profis, die jetzt etwas ganz anderes machen
Der Fußball vereint sie, doch ihre Geschichten nach der Karriere gehen stark auseinander. Das machen die ehemaligen Fußball-Profis heute:

Fußball ist mit die schönste Nebenbeschäftigung der Welt, zumindest für richtige Fans.Für Spieler, Trainer und Vereinsfunktionäre im Profibereich ist der Fußball jedoch keine Nebenbeschäftigung – für sie ist der Fußball die Hauptbeschäftigung. Schließlich müssen die Brötchen irgendwie auf den Tisch kommen. Was aber tun, wenn die Fußballschuhe an den Nagel gehängt werden, so wie zum Beispiel Michael Ballack, und man in Vereinen keinen Job in Aussicht hat? Für viele alternde Profis ist das eine essenzielle Frage, denn die Brötchen wollen auch nach Beendigung der aktiven Karriere auf den Tisch kommen. Hier stellen wir euch 19 ehemalige Fußball-Profis vor, die nach ihrer Karriere nicht mehr allzu viel mit dem Ballsport zu tun hatten:

#1 Ex-Fußballspieler Eike Immel
Der grandiose Torwart, der unter anderem für den BVB, VfB Stuttgart und Manchester City auf dem Platz stand und auch im Kader bei den Weltmeisterschaften 1982 und 1986 dabei war, arbeitet seit dem Sommer 2019 die zweite Mannschaft von Eintracht Stadtallendorf in der Kreisliga A Marburg. Immel ist damit also nicht ganz raus aus dem "Fußball-Geschäft".
2008 nahm er zudem am Dschungel-Camp teil und wurde dort als Fünftplatzierter von den Zuschauern aus der Show gewählt. Im selben Jahr musste er eine Privatinsolvenz anmelden, da er offenbar einen konsumreichen Lebensstil verfolgte und seine Finanzen das nicht mehr zuließen. 2016 versuchte er erneut ins Dschungelcamp aufgenommen zu werden, scheiterte jedoch.

#2: Thomas Berthold ist ehemaliger Fußballspieler
Ex-Abwehrspieler Berthold wurde im Trikot der Deutschen Nationalmannschaft 1990 Weltmeister. 24 Jahre später und 13 Jahre nach Beendigung seiner aktiven Karriere, sorgte der ehemalige Verteidiger für Furore in den Medien, als er in diesem Werbevideo mit schauspielerisch fragwürdigen Leistungen Kokosnussprodukte anpries.
Im Jahre 1994 führte die starke Meinungsvertretung in einem Spiegel-Interview von Berthold sogar dazu, dass er nicht mehr in die Nationalmannschaft berufen wurde.
Seit 2015/16 ist der ehemalige Fußballspieler Kolumnist und schreibt „Bertholds Bundesliga“.

#3 Ex-Profi Nico Patschinski
Der Stürmer, der unter anderem für Union Berlin und St. Pauli auf dem Rasen stand (mit dem er auch auf 28 Erstliga-Einsätze kommt), ist schon fast professioneller Berufswechsler: Nach seiner aktiven Karriere war Patschinski Angestellter einer Catering-Firma, Paketzusteller, Bestatter, und mittlerweile Busfahrer.
Das nennen wir mal interdisziplinäre Erfahrung!

#4 Ex-Profispieler Erwin Kostedde
Der erste dunkelhäutige Nationalspieler soll am Ende seiner Karriere in den 70ern gesagt haben: 'Ich will nie mehr arbeiten, sondern nur noch am Tresen stehen und saufen'. Nun, diesen Plan scheint er für geraume Zeit sogar durchgezogen zu haben: Er verlor über einen Zeitraum von ungefähr 7 Jahren all sein Erspartes und wurde 1990 verhaftet - Kostedde stand im Verdacht, einen Raubüberfall begangen zu haben. Davon wurde er jedoch nach monatelanger U-Haft freigesprochen und finanziell entschädigt. Trotzdem hat der Fall seine Spuren hinterlassen. Kostedde konnte nie wieder richtig Fuß fassen und lebt heute als Rentner in Everswinkel (NRW).

#5 Ehemaliger-Profifußballer Reinhard Libuda
Vielleicht der beste Dribbler, den die Bundesliga je gesehen hat: Reinhard 'Stan' Libuda. International genoss er den Ruf, mit dem Ball an so gut wie jedem Verteidiger vorbeizukommen.
Nach seiner aktiven Karriere konnte Libuda lange keinen Fuß fassen im Berufsalltag. Erst Jahre nachdem er nicht mehr auf dem Platz gestanden hatte, fand er einen Job in einer Papierveredlungsfirma.
Einige Jahre blieb er dort, bis er sich wegen einer bösartigen Krebserkrankung 1992 operieren lassen musste. 4 Jahre nach der OP erlitt Libuda einen tödlichen Schlaganfall. Er wurde nur 52 Jahre alt.

#6 Ex-Profispieler Roland Wohlfarth
Der ehemalige Profi-Fußballer Roland Wohlfarth kam in nur zwei Testspielen für die Nationalmannschaft der deutschen auf das Fußballfeld, aber konnte sich gegen die Konkurrenz letztendlich nicht durchsetzen. Allerdings wurde Wohlfarth zweimal Torschützenkönig in der 1. Bundesliga. Roland Wohlfarth ist also vielen Fußballfans ein Begriff.
Nur wenige wissen allerdings, dass der Top-Stürmer heute Estrich verlegt: Er arbeitet als Bauleiter in einer Bodenbelags-Firma in Bocholt und lebt dort mit seiner Frau und den gemeinsamen Kindern.

#7 Ex-Profifußballer Norbert Eder
Über 400 Bundesligaspiele für den FC Bayern und den 1. FC Nürnberg; Norbert Eder hatte eine ordentliche Fußballkarriere. Umso lustiger war seine Neuorientierung nach der Karriere: Der beinharte Abwehrspieler war, nach dem er die Fußballschuhe an den Nagel gehangen hatte, stolzer Betreiber eines Blumengeschäfts in Rosenheim.
Leider verstarb er Ende 2019 nach langer Krankheit. Er hinterlässt eine Frau und zwei Söhne.

#8 Ehemaliger Fußball-Profi Frank Türr
Und noch ein ungewöhnlicher Beruf eines Ex-Bundesligisten: Frank Türr ist mittlerweile Polizist, und zwar bereits seit 2002, nachdem er Mitte der 90er Jahre seine Ausbildung bei der bayerischen Polizei antrat. Hier haben wir also auch mal ein Beispiel eines Profis, der weiß, dass nach der aktiven Karriere noch ein langes Leben auf ihn wartet, für das man einen Job benötigt.
In den Jahren 1996-97 war Türr übrigens Torschützenkönig von der Regionalliga Süd.

#9 Ex-Profi Tom Dooley
Als US-Bürger ist Dooley einer der wenigen Amerikaner, die schon vor den 2000er Jahren in der 1. Bundesliga spielten. Dooley tat das ziemlich erfolgreich: Deutscher Meister und Pokalsieger mit Kaiserslautern und UEFA-Pokal Sieger mit Schalke. Und was macht der überall auf dem Platz einsetzbare Spieler heute? Er schreibt Sachbücher! Über den Fußball! Das ist doch mal eine wunderbare Verbindung von damaligem Job mit neuen Interessen.

#10 Ex-Fußballprofi Uwe Rahn
Über den Mittelfeldspieler der bei Borussia Mönchengladbach, Köln, Hertha, Düsseldorf und Eintracht Frankfurt auf dem Platz stand und auch für Deutschland auflief, gab es lange Zeit Ungewissheit, was er denn tun würde, seitdem Uwe Rahn sich aus dem Profi-Fußball verabschiedet hatte. Aus diesem Grund drehte der WDR sogar die Doku: 'Der verschwundene Fußballer des Jahres'. Rahn wurde übrigens im Jahr 1987 zu Deutschlands Fußballer des Jahres gekürt. In der Doku wird unter anderem gezeigt, dass Rahn erst nach Italien, dann aber wieder zurück nach Deutschland zog.
Was er heute macht: Er ist angeblich erfolgreicher Börsenspekulant, der Aktien kauft und dann wieder verkauft.
Für ihn ist der Fußball eindeutig zur Nebensache geworden: Nach eigener Aussage hat Rahn kein Sky-Abo und geht nur sehr selten ins Stadion.

#11 Ex-Fußballprofi Tim Wiese
Der ehemalige Torhüter, der unter anderem sieben Jahre für Werder Bremen spielte und 2009 sogar den DFB-Pokal gewann, schlug nach seinem Karriereende einen sehr ungewöhnlichen Weg ein. Tim Wiese begann sich nach seiner aktiven Fußballkarriere für das Bodybuilding zu interessieren und wurde vom Unternehmen ,,World Wrestling Entertainment" (WWE) gefragt, ob er als Westler an offiziellen Kämpfen teilnehmen möchte. 2016 wurde er schließlich unter dem Kampfnamen ,,The Machine" bekannt und erregte damit großes, öffentliches Aufsehen. 2017 gab er jedoch bekannt, dass er die Wrestling-Karriere beenden würde.
Seit 2017 ist Wiese mit Grit Freiberg verheiratet und hat eine Tochter.
In dem Format "Sport1-Fußball-Talkshow Fantalk" ist Tim Wiese seit 2018 als Experte zu Gast.

#12 Der ehemalige Abwehrspieler Christian Pander
Der Ex-Schalker, der 2015 seine Karriere offiziell und hauptsächlich aufgrund seiner Verletzungen im linken Knie beendete, sehnte sich nach neuen Herausforderungen. Er studierte zunächst Sportmanagement als Umschulungsmaßnahme und fand seine Leidenschaft in der Coaching-Branche. Ende 2009 eröffnete er in Münster ein Sportgeschäft, jedoch hatte dieses zu schwache Umsatzzahlen, sodass die Filiale wieder schließen musste.
Vor wenigen Jahren hat er "Kompass Sportmentoring GmbH" mitbegrundet.

#13 Der ehemalige Fußballspieler Johan Micoud
Der ehemalige französische Fußballspieler Micoud spielte vier Jahre für den SV Werder Bremen und war am Double-Gewinn 2004 nicht unwesentlich beteiligt. Der Offensivspieler kehrte jedoch nach seinem Karriereende dem Fußball endgültig den Rücken und zog nach Bordeaux. Dort kaufte er sich ein Weingut und lebt seitdem als erfolgreicher Winzer. Eine einzelne Flasche seines Weinguts kostet zwischen 150 und 175 Euro.
Er ist übrigens eher Medienscheu und ist bei seinem Status als "Star" immer skeptisch gewesen.

#14 Ehemaliger Mittelfeldspieler Carsten Ramelow
Bereits während seiner aktiven Profikarriere nahm Ramelow 2004 eine eigene CD mit dem Titel ,,Sing when you're winning" auf. Auch wenn das mit der Sing- und Songwriter-Karriere nichts wurde, der gebürtige Berliner kehrte der Musik nicht vollständig den Rücken: Er wurde wenig später Teilhaber und Gesellschafter des Ticketing-Dienstleisters Booking GmbH.

Ex-Profi Nr. 15: Peter Knowles
Zum Schluss noch eine etwas größere Zeitreise in die Vergangenheit. Peter Knowles galt in den späten 60er-Jahren als ,,Jahrhunderttalent". Eines Tages klopften die Zeugen Jehovas an seine Tür und krempelten sein Leben komplett um. Der damals 22-Jährige beendete abrupt seine Laufbahn bei den Wolverhampton Wanderers und widmete sein Leben von nun an den Zeugen Jehovas.
Die ehemaligen Fußballprofis sind übrigens (fast) Pleite gegangen.

# 16 Tobias Rau
Der ehemalige Nationalspieler spielte unter anderem für den VFL Wolfsburg, den FC Bayern München und Arminia Bielefeld. Er gehört zu einer langen Liste an Spielern, für die der Wechsel zum großen FCB eine Nummer zu groß war.
Nach der aktiven Karriere als Profifußballer, die er bereits mit 27 Jahren beendete, begann Tobias Rau ein Studium an der Universität Bielefeld. Dort studierte er Sport, Biologie und Pädagogik. Seit 2016 arbeitet er als Lehrer an einer Gesamtschule. Allerdings ist er dem Fußball weiter verbunden geblieben, da er 2018 in den Aufsichtsrat seines Jugendklubs Eintracht Braunschweig gewählt wurde.

# 17 Artur Wichniarek
In der Bundesliga ist Artur Wichniarek mit 45 Bundesliga-Toren Rekordtorschütze von Arminia Bielefeld. Nach seiner Karriere ließ sich "König Artur", wie er in Bielefeld getauft wurde in Berlin nieder und arbeitete zunächst als Personalleiter für eine Bäckereikette. Später wurde er Anteilseigner eines Möbelhauses.
Nebenbei arbeitet er zusätzlich noch als TV-Experte für polnische Fernsehen.

#18 Andreas Görlitz
Seine Bundesliga-Karriere begann Andreas Görlitz beim TSV 1860 München. Nach ihrem Abstieg aus der ersten Liga, ging er zum großen Rivalen, dem FC Bayern München. Dort zwang ihn kurze Zeit nach seinem Wechsel ein Kreuzbandriss zu einer zweijährigen Zwangspause. Daraufhin brachte er sich selbst das Gitarre spielen bei und gründete zusammen mit seinem Bruder und Freunden die Rock Band "Room 77". Der Bandname ist eine Anspielung auf die Rückennummer 77, die Andreas Görlitz unter anderem in seiner Karriere trug.

# 19 Fabien Barthez
Auch der ehemalige französische Nationalkeeper beschritt nach seiner Karriere als Fußballer einen eher ungewöhnlichen Karriereweg. So widmete er sich fortan dem Motorsport und wurde Rennfahrer. Bei der französischen GT-Meisterschaft konnte er 2010 sogar einen dritten Platz ergattern.