Gehalt, Prämien und Co.: Was verdienen die DFB Spielerinnen?
Von den Gehältern der Männer sind Frauen im Fußball meilenweit entfernt. Doch wie viel Geld verdienen die Nationalspielerinnen?

Die Gehälter der Spielerinnen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft sorgen immer wieder für Diskussionen. Im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen klafft eine große Lücke – doch wie hoch sind die Prämien, das Gehalt und die Sponsoreneinnahmen beim DFB tatsächlich?
Hinweis: Die genannten Gehälter beruhen größtenteils auf Schätzungen, da viele Spielerinnen keine offiziellen Angaben zu ihrem Einkommen machen.
Die Kluft zwischen den Gehältern ist ein Problem ...

Große Kluft beim Gehalt – Männer- vs. Frauenfußball
Während männliche Bundesligaspieler oft Millionen pro Jahr einstreichen, sieht es im Frauenfußball ganz anders aus. Laut DFB-Saisonreport 2023/2024 verdienen Bundesliga-Spielerinnen im Schnitt rund 4.000 Euro monatlich – also unter 50.000 Euro im Jahr. Selbst Topstars wie Nationalspielerinnen beim FC Bayern oder dem VfL Wolfsburg kommen maximal auf etwa 300.000 Euro im Jahr. Zum Vergleich: Männer wie Harry Kane oder Manuel Neuer kassieren über 20 Millionen jährlich. Eine Autodoc-Studie aus dem Jahr 2022, wie die t-online erklärt, zeigte Ähnliches: Spieler der deutschen Nationalmannschaft verdienten im Schnitt über zehn Millionen Euro im Jahr – die Frauen nur rund 43.670 Euro. Damit lagen sie sogar unter dem bundesweiten Durchschnittseinkommen von rund 54.880 Euro.
Es soll dagegen vorgegangen werden ...

Höhere Prämien, aber noch kein Equal Pay
Für die EM 2025 in der Schweiz (2. bis 27. Juli 2025) gibt es für die DFB-Frauen deutlich mehr Geld: Gewinnen sie den Titel, erhält jede Spielerin 120.000 Euro – doppelt so viel wie bei der EM 2022. Schon fürs Viertelfinale gibt es 45.000 Euro, fürs Halbfinale 65.000 Euro, und fürs Finale 90.000 Euro. Bei einem Aus in der Vorrunde geht man jedoch leer aus. DFB-Präsident Bernd Neuendorf erklärt: „Die verdoppelte Siegprämie ist ein wichtiges Zeichen. Wir brauchen nachhaltige Strukturen und mehr Anreize im Frauenfußball.“ Trotzdem bleibt die Kluft groß: Die Männer hätten für einen EM-Sieg 2024 jeweils 400.000 Euro bekommen – von „Equal Pay“ ist man also noch weit entfernt.
Aber was verdienen die Spielerinnen der deutschen Nationalmannschaft ungefähr?

#1 Giulia Gwinn
Giulia Gwinn zählt zu den bekanntesten Gesichtern im deutschen Frauenfußball. Ihr genaues Gehalt beim FC Bayern München wurde nie offiziell bestätigt, doch laut Medien lag ihr monatliches Einkommen – inklusive Prämien – zeitweise bei rund 8.000 Euro. Nach ihrer Vertragsverlängerung im Sommer 2024 dürfte die Summe allerdings deutlich gestiegen sein.
Neben dem Klubgehalt verdient Gwinn auch abseits des Platzes: durch Werbedeals, Markenkooperationen und TV-Jobs. Besonders präsent war sie im Sommer 2023 als ZDF-Expertin bei der Frauen-WM – dort analysierte sie Spiele, während sie selbst wegen eines Kreuzbandrisses nicht mitspielen konnte. Die EM 2025 musste sie verletzungsbedingt leider frühzeitig beenden.
Wie sieht es bei ihrer Kollegin aus?

#2 Kathrin Hendrich
Konkrete Gehaltszahlen sind im Frauenfußball selten öffentlich – auch bei Kathrin Hendrich. Klar ist aber: Als Stammspielerin beim VfL Wolfsburg zählt sie zu den Topverdienerinnen der Bundesliga. Der Klub ist für seine professionellen Strukturen und vergleichsweise gute Bezahlung bekannt – auch wenn die Summen noch weit hinter den Gehältern im Männerfußball liegen.
Zusätzlich zum Klubgehalt kommen Erfolgsprämien vom DFB und internationalen Verbänden hinzu.
Wir machen weiter ...

#3 Sophia Kleinherne
Offizielle Gehaltszahlen sind auch bei Sophia Kleinherne nicht öffentlich einsehbar – wie so oft im Frauenfußball. Trotzdem lässt sich ihre Entwicklung gut am Marktwert ablesen: Der stieg laut Medienberichten von rund 55.000 Euro im Jahr 2021 auf aktuell etwa 150.000 Euro.
Die Spitze des Frauenfußballs liegt jedoch weiterhin noch weit hinter den Gehältern der Männer. Zum Vergleich: Die damalige Topverdienerin Ada Hegerberg kam 2019 auf etwa 400.000 Euro im Jahr – deutlich mehr als viele Nationalspielerinnen heute.
Transparenz ist selten ...

#4 Sarai Linder
Wie viel Sarai Linder genau verdient, ist nicht bekannt. Das liegt weniger an mangelndem Interesse, sondern an der Realität im Frauenfußball: Transparenz bei Gehältern ist selten, offizielle Zahlen gibt es kaum. Klar ist aber, dass Linder aktuell auf einen geschätzten Marktwert von rund 125.000 Euro kommt. Spielerinnen bauen sich neben dem Fußball eine zweite Karriere auf oder sichern sich durch Studienabschlüsse und Nebenjobs ab. Auch deshalb bleiben genaue Einkommensangaben oft im Dunkeln.
Kennst du die nächste Spielerin?

#5 Sara Däbritz
Auch für Sara Däbritz’ Gehalt gibt es keine konkreten Zahlen. Spox schätzt ihr Gehalt auf rund 200.000 Euro im Jahr. Allerdings spielt die Kickerin nicht in Deutschland, sondern bei Real Madrid in Spanien. Auch sie erhält zusätzliche Einnahmen durch Werbepartnerschaften oder Kooperationen.
Sie hat sich bereits öffentlich über die finanzielle Lage im Frauenfußball ausgesprochen – und das ist ziemlich traurig ...

#6 Laura Freigang
Wie viel Laura Freigang genau verdient, ist nicht öffentlich bekannt. In einem Interview 2022 erzählte sie jedoch, dass sie als junge Spielerin finanziell oft am Limit war – zeitweise sogar mit null Euro auf dem Konto. Ein Nebenjob kam für sie nicht infrage, da sie neben dem Fußball auch studierte. „Wo wäre da das Leben geblieben?“, sagte sie rückblickend. Selbst Top-Spielerinnen in der Bundesliga erreichen selten fünfstellige Monatsgehälter.
Wir machen weiter ...

#7 Elisa Senß
Wie viel Elisa Senß genau bei Eintracht Frankfurt verdient, ist nicht bekannt. Schätzungen zufolge liegt das Durchschnittsgehalt in der Frauen-Bundesliga bei rund 40.000 Euro im Jahr. Zusätzlich hat sie einen Ausrüstervertrag mit Nike, der ihr weitere Einnahmen bringt. Langfristig dürfte dieses Einkommen aber kaum für finanzielle Sicherheit nach der aktiven Karriere reichen. Deshalb ist es gut möglich, dass sie später in ihren ursprünglichen Beruf als Medizinische Fachangestellte zurückkehrt.
Sie ist eine der bekanntesten Spielerinnen ...

#8 Jule Brand
Laut Medienberichten verdiente sie beim VfL Wolfsburg etwa 100.000 Euro pro Jahr – im Frauenfußball in Deutschland eine vergleichsweise hohe Summe. Zusätzlich erhält sie Prämien für Erfolge mit der Nationalmannschaft. Besonders lukrativ sind aber Sponsorendeals: Ein einzelner Instagram-Post von ihr soll laut Berichten bis zu 13.000 Euro wert sein. Angaben zu ihrem möglichen Einkommen bei Olympique Lyon fehlen bislang. Trotzdem zeigt sich: Jule Brand gehört zu den wenigen Spielerinnen, die finanziell vom Fußball gut leben können.
Ein paar Spielerinnen haben wir noch ...

#9 Klara Bühl
Ihr Jahresgehalt beim FC Bayern wird auf etwa 40.000 Euro geschätzt. Durch Werbeverträge mit Marken wie „Nike“, „Hisense“, der „Volksbank Haßberge“ und „11fem“ dürfte ihr Einkommen aber deutlich höher liegen. Mit einem Marktwert von rund 350.000 Euro zählt sie zu den wertvollsten Spielerinnen der Liga.
Sie hat offen über ihre Ausgaben gesprochen. Man kann erahnen, wie viel Geld sie verdient ...

#10 Selina Çerci
Wie viel Selina Çerci tatsächlich verdient, ist nicht genau bekannt – auch sie selbst hält sich dazu bedeckt. In einem TikTok-Interview nannte sie lediglich grobe Ausgaben: etwa 800 Euro für Miete und 600 Euro für Lebenshaltung. Kleidung bekommt sie kostenlos von Sponsor Nike. Schätzungen zufolge liegt ihr monatliches Einkommen bei rund 2.500 Euro – selbst als Toptorjägerin ist das im Vergleich zu männlichen Profis sehr wenig. Für eine sorgenfreie Zukunft dürfte dieses Gehalt kaum ausreichen.
Eine Spielerin haben wir noch ...

#11 Lea Schüller
Schätzungen zufolge liegt das Jahresgehalt von Lea Schüller beim FC Bayern bei rund 80.000 Euro – deutlich über dem Bundesliga-Durchschnitt von etwa 50.000 Euro. Als Nationalspielerin und Leistungsträgerin kommen bei ihr zusätzlich Prämien für Erfolge sowie Einnahmen durch Sponsorendeals, unter anderem mit Nike, hinzu. Auch Medien- und Werbeauftritte erhöhen ihr Einkommen. Insgesamt dürfte sie zu den bestverdienenden Spielerinnen der Liga gehören – auch wenn ihr Gehalt im Vergleich zum Männerfußball weiterhin bescheiden ausfällt.