WM-Quali: DFB-Elf blamiert sich gegen die Slowakei – so reagiert Nagelsmann
Die deutsche Nationalmannschaft blamiert sich im WM-Qualifikationsspiel gegen die Slowakei. Das waren die Highlights zum Debakel der DFB-Elf.

Im Sommer 2026 startet die WM, doch bevor die deutsche Nationalmannschaft in die Gastgeberländer Kanada, Mexiko und die USA reisen kann, muss sie sich zunächst qualifizieren. Wie schlägt sich das Team von Julian Nagelsmann bisher in der Qualifikation? Fußballfieber fasst die spannendsten Szenen und die wichtigsten Expert*innenstimmen zusammen – das sind alle Highlights. Im Auftaktspiel wartete die Slowakei auf die DFB-Elf, doch die Partie endete in einer Blamage.

Sedlaczek-Comeback: Schweinsteiger liefert frechen Spruch
Nur wenige Wochen nach der Geburt ihres dritten Kindes kehrte Esther Sedlaczek beim Auftakt der DFB-Elf am 04. September 2025 in die WM-Qualifikation ins TV zurück. Erst im Juli 2025 war die Moderatorin erneut Mutter eines Sohnes geworden. Am Spieltag stand sie wie gewohnt an der Seite von Experte Bastian Schweinsteiger vor der Kamera und schon vor dem Anpfiff gab es wieder eine typische Szene zwischen dem eingespielten Duo. Als die Übertragung vom Interview von Lea Wagner mit Torhüter Oliver Baumann zurück zu den Moderator*innen schaltete, entstand ein amüsanter Schlagabtausch: Die 39-Jährige meinte zum Ex-Kicker: „Basti schaut hier schon ganz aufgeregt auf die Bälle. Hoffst wohl, dass dir noch mal einer zugespielt wird ...“, woraufhin Schweinsteiger antwortete: „Nee, ich hoffe, dass keiner dich trifft. Obwohl, eigentlich ...“ Daraufhin Sedlaczek: „Ja, vielen Dank, neben dir brauche ich mir keine Sorgen machen.“

DFB-Elf erlebt Debakel gegen Slowakei: Erste Auswärtspleite in der WM-Quali-Historie
Zum Start der WM-Qualifikation trat die deutsche Nationalmannschaft Anfang September 2025 auswärts gegen die Slowakei an. Viele Fans vor den Bildschirmen gingen wohl davon aus, dass dieses Duell keine größeren Probleme bereiten würde. Doch es kam ganz anders: Die DFB-Elf enttäuschte auf ganzer Linie und musste sich im Nationalstadion von Bratislava mit 2:0 geschlagen geben. Ein historischer Tiefpunkt, denn nie zuvor verlor Deutschland ein Auswärtsspiel in der WM-Qualifikation.

Die DFB-Elf in der Einzelkritik
Die Abwehr offenbarte sich im Spiel gegen die Slowakei als große Schwachstelle im Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Die Niederlage kam daher nicht überraschend – zu oft wirkten die deutschen Spieler unkonzentriert und unsicher. Bei Sport1 hagelte es in der Einzelkritik gleich achtmal die Note 5. Im besonderen Fokus stand der 21-jährige Nnamdi Collins. Der Youngster durfte nicht nur sein Debüt für die DFB-Elf feiern, sondern rückte direkt in die Startelf und übernahm obendrein die anspruchsvolle Position des Rechtsverteidigers, die normalerweise Joshua Kimmich besetzt. Seine Aufgabe war klar definiert: offensiv hoch stehen. Doch das wurde schnell zum Problem. Gleich zweimal entwischte ihm der slowakische Hoffnungsträger Leo Sauer und kam gefährlich zum Abschluss, zudem wurde Collins einmal mühelos überlaufen. Auch der Führungstreffer der Slowaken fiel über seine Seite. Nagelsmann reagierte in der Halbzeitpause und nahm ihn vom Platz.
Doch nicht nur der Debütant enttäuschte. Auch von Antonio Rüdigers gewohnter Stabilität war wenig zu sehen. In der 27. Minute ließ er sich von Sauer austanzen und ging zu Boden, beim 0:1 gewährte er Hancko zu viel Platz und begleitete ihn nur halbherzig. Dabei galt die Innenverteidigung eigentlich als eine der sichersten Konstanten unter Nagelsmann – doch an diesem Abend wurde sie zum Unsicherheitsfaktor. Auch beim 0:2 wirkte Rüdiger überfordert, ließ sich erneut ausspielen und griff nicht konsequent an.

„Wird schwierig, dass wir uns für die WM qualifizieren“: Joshua Kimmich spricht Klartext
Nach dem Abpfiff meldete sich auch Kapitän Joshua Kimmich zu Wort: „Wenn wir so weitermachen, wird es ganz schwierig, dass wir uns für die WM qualifizieren“, stellte er unmissverständlich klar. Anschließend nannte er die Gründe: „Es lag nicht an irgendeinem System, irgendeiner Taktik, Viererkette oder Dreierkette. Wir haben die Gier vermissen lassen. Wir waren nicht griffig. Wir waren nicht giftig in den Zweikämpfen. Wir haben uns nicht unterstützt. Wir haben die Haltung über 90 Minuten nicht auf den Platz gebracht. Das darf uns nicht passieren.“
Mit Blick auf das kommende Spiel mahnte der Kapitän: „Wir alle wissen, was auf dem Spiel steht. Und da erwarte ich, dass man das gegen Nordirland merkt und wir eine Reaktion zeigen.“ Zugleich betonte er die Bedeutung des Zusammenhalts: „Es geht jetzt überhaupt nicht darum, dass der eine auf den anderen guckt, dass wir uns gegenseitig beschuldigen. Wir alle sitzen in einem Boot. Was uns nicht passieren darf, ist, dass wir uns jetzt selbst zerlegen und diesen Glauben und diese Überzeugung in unsere Qualität und diese Gruppe verlieren.“

Nagelsmann bedient: „Ich kann dieses ewige ‚Qualität, Qualität‘ nicht mehr hören“
Nach dem Abpfiff gab es von allen Seiten Kritik. Jonathan Tah erklärte in der ARD: „Das war für uns alle überraschend, das ist nicht unser Anspruch“ und „Wir hatten in allen Phasen Probleme“. Rudi Völler sprach von einer „leblosen Vorstellung“, während Bastian Schweinsteiger knallhart meinte: „Für mich war das keine deutsche Nationalmannschaft. Wenn wir so spielen, dann kannst du es vergessen. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand.“
Auch Bundestrainer Julian Nagelsmann war sichtlich bedient: „Wenn wir bei ganz einfachen Dingen, bei der Emotionalität anfangen, war der Gegner uns einfach meilenweit von der ersten bis zur letzten Minute überlegen, das ist Fakt. Wenn wir diese Emotionalität nicht hinkriegen, dann kann man das Buch zumachen, weil dann spielt Qualität keine Rolle.“ Weiter sagte er: „Aber vielleicht müssen wir dann tatsächlich weniger auf Qualität setzen, sondern auf Spieler, die einfach nur alles reinwerfen, weil das hätte heute zu besseren Ergebnissen geführt, als wenn die besten Spieler spielen.“ Seine Forderung war klar: „Wir haben jetzt noch fünf Spiele, die müssen wir alle gewinnen – und zwar deutlich. Sonst spielen wir nur Playoffs. Wenn wir das wollen, dann müssen wir so auftreten.“ Außerdem fügte er hinzu: „Ich kann dieses ewige ‚Qualität, Qualität‘ nicht mehr hören.“