Bundesligasaison 2025/26: Die wichtigsten Statements von Matthäus, Effenberg & Co.
Nicht nur auf dem Feld, auch neben dem Platz prägen Spieler, Trainer und Expert*innen die Bundesliga 2025/26. Die Schlagzeilen sorgten für Furore.

Wenn Fußballer, Trainer und Expert*innen das Wort ergreifen, lauscht meist die gesamte Bundesliga. Öffentliche Statements wie die von Thomas Müller, Lothar Matthäus und Co. erhalten regelmäßig große Aufmerksamkeit und prägen die Wahrnehmung der Liga. Auch in der Saison 2025/26 dürfen auf die Stimmen und die Expertise aus der Welt des Fußballs wir gespannt sein!

„Nicht sehr glücklich“: Thomas Müller kritisiert Hoeneß
Zur neuen Saison 2025/26 wechselte Thomas Müller nach Kanada und ließ damit das Kapitel FC Bayern hinter sich. Auch wenn er mit der Entscheidung zufrieden scheint, war der Weg dahin alles andere als einfach. Im August 2025 sprach Müller so offen wie nie über den Prozess: „Der Verein hatte intern schon entschieden und es mir noch nicht mitgeteilt. Dass Uli Hoeneß dann versucht hat, mir‚ eine Brücke zu bauen' und sich öffentlich zu meiner Vertragssituation auf der Kino-Premiere meiner Doku geäußert hat, fand ich ehrlicherweise nicht sehr glücklich“, erklärte er der Sport Bild.
Die Kommunikation des Klubs missfiel dem Ur-Bayer. „Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein Freund des offenen Visiers bin. Trotz der bereits beschriebenen holprigen Einleitung war mein Abschied vom FC Bayern dann im Verlauf der letzten Monate absolut außergewöhnlich und sehr besonders für mich.“ Müller wollte seine Karriere beim deutschen Rekordmeister um ein weiteres Jahr verlängern, doch daraus wurde nichts – obwohl Sportvorstand Max Eberl Anfang Januar eine Verlängerung in Aussicht gestellt hatte. „Die Entscheidung, dass ich keinen neuen Vertrag mehr bekommen werde, kam für mich zu diesem Zeitpunkt und aufgrund der vorherigen Kommunikation schon überraschend“, so der 35-Jährige.

Diese Identifikationsfigur hätte sich Müller für den FC Bayern gewünscht
Trotz der Umstände zeigt sich Müller nicht enttäuscht über das Ende seiner Zeit beim FC Bayern. „Enttäuscht war ich nicht. Wie ich schon Anfang April in meinem Brief erwähnt habe, war die Kommunikation zu meinem Vertragsende nicht wirklich optimal. Dass mir das nicht geschmeckt hat, wie man in Bayern sagt, habe ich den Verantwortlichen auch mitgeteilt.“ Mit Müllers Abgang verliert der FC Bayern eine wichtige Identifikationsfigur. Wer könnte in seine Fußstapfen treten? „Jamal möchte ich diese sentimentale Diskussion gar nicht aufbürden. Er soll sich einfach als Freigeist fühlen und Spaß am Fußball haben, wenn er wieder fit ist“, erklärt der Stürmer. Außerdem hätte er es „super“ gefunden, wenn Florian Wirtz sich für den FC Bayern entschieden hätte – doch Wirtz wechselte in diesem Sommer zum Premier-League-Klub FC Liverpool.

„Wenn sie eine echte Chance bekommen“: Matthäus spricht über Nachwuchsspieler
Lothar Matthäus äußert sich gut und gerne über die Geschehnisse auf und neben dem Fußballplatz. Im Interview mit dem kicker wirft er einen Blick auf die Nachwuchsspieler des FC Bayern. „Wenn sie eine echte Chance bekommen, nicht nur über zehn Minuten, wenn ein Spiel entschieden ist, dann schaffen sie es“, findet er. Der Rekordnationalspieler erinnerte dabei an seine eigene Zeit als Profi: „Jupp Heynckes hat mir vor 46 Jahren auch die Chance gegeben. Ich kam aus der vierten Liga, dennoch hat es funktioniert.“ Matthäus betonte zudem, wie wichtig Rückendeckung für die Talente sei: „Man muss jungen Spielern auch Vertrauen schenken, wenn sie eine schlechtere Phase haben.“ Im Supercup Mitte August 2025 gegen den VfB Stuttgart (2:1) wurde Youngster Lennart Karl erst in der Nachspielzeit eingewechselt, während die weiteren FCB-Talente Jonah Kusi-Asare und Wisdom Mike gar nicht zum Einsatz kamen. Trainer Vincent Kompany hatte bereits vor der Partie um Geduld gebeten.
Die Nachwuchsarbeit lobt Matthäus grundsätzlich: „Auf dem Campus wird gut gearbeitet, man kann andererseits nicht erwarten, dass es jedes Jahr drei, vier Spieler zu den Profis packen.“ Gleichzeitig fordert er ein Umdenken: „Es muss bei Talenten auch ohne den Umweg Ausleihe gehen.“

„Der Erfolgsdruck ist unglaublich groß geworden“: Friedhelm Funkel spricht über die neuen Trainer der Bundesliga
Ein auffälliges Detail zur Bundesliga-Saison 2025/26: Ein Drittel der Vereine, also sechs Mannschaften, haben in der Sommerpause ihre Trainer gewechselt. So sprach t-online vor dem Saisonstart Ende August 2025 mit Trainer-Urgestein Friedhelm Funkel darüber: „Der Erfolgsdruck ist unglaublich groß geworden. Die Unruhe in den Vereinen nimmt massiv zu, wenn zwei bis drei Spiele hintereinander verloren gehen“, erklärt Funkel. Er beobachtet, dass bei gefährdeten Saisonzielen schnell Nervosität aufkommt: „Dadurch wird es für Trainer immer schwieriger, eine Durststrecke durchzustehen. Für uns Trainer ist das schade, weil das Vertrauen viel zu schnell verloren geht.“
Funkel sieht bei vielen neuen Trainern aber Potenzial, etwa beim Niederländer Erik ten Hag, der Bayer Leverkusen betreut. Besonders vielversprechend findet er den neuen RB-Leipzig-Coach Ole Werner, der vom SV Werder Bremen verpflichtet wurde. Ursprünglich hatten die „Roten Bullen“ andere Kandidaten, unter anderem Spaniens Welt- und Europameister Cesc Fàbregas, im Visier – doch Fàbregas lehnte ab. Funkel zieht einen Vergleich: „Ich glaube, dass diese Trainerverpflichtung ähnlich passt wie damals Vincent Kompany beim FC Bayern.“ Damals hatten die Münchner Kompany nur geholt, weil andere Kandidaten abgesagt hatten – und dennoch wurden sie mit ihm recht problemlos Deutscher Meister.