1. FC Magdeburg: 9 Fakten, die wir nicht auf dem Schirm hatten

Der 1. FC Magdeburg ist nach drei Jahren zurück in der 2. Bundesliga. Wir haben 9 Fakten für dich zusammengestellt, die du über den Verein wissen solltest!

Der 1. FC Magdeburg startet als Underdog in der 2. Bundesliga.
Quelle: IMAGO / Christian Schroedter

Es gibt Vereine in Deutschland, die jeder kennt. Die kann jeder Fußball-Fan aus dem Effeff aufzählen. Meistens sind es die allseits bekannten Klubs. Doch ein Verein mischt sich immer wieder darunter, der die Blicke der Sportbegeisterten auf sich zieht: der 1. FC Magdeburg (FCM). Im Mai 2022 stieg der 1965 gegründete Fußballclub nach drei Jahren erneut in die 2. Bundesliga auf. Doch was macht diesen Verein so besonders? Sportchef Otmar Schork beantwortete die Frage im Gespräch mit Fussballfieber: „Der Teamgeist, der Zusammenhalt im sportlichen Bereich. Dass Christian Titz mit seinem Funktionsteam, mit der kompletten Mannschaft sehr gut harmoniert, dass wir sehr gute Spielertypen mit einem besonderen Charakter haben, die jedes Spiel bis zuletzt gewinnen wollen." Dabei hat der Verein noch viel mehr zu bieten. Wir haben 9 Fakten über den FCM für dich zusammengetragen, die du zukünftig auf dem Schirm haben solltest. 

Beginnen wir mit einem der ältesten Fakten:

Der 1. FC Magdeburg prägte den Fußball in der DDR.
Quelle: IMAGO / Werner Schulze

#1 Der FCM zählt zu den erfolgreichsten Fußballvereinen der DDR

Ja, richtig gelesen. Mit Ausnahme der Saison 1966/67 kickte der FCM von 1960 bis 1991 in der DDR-Oberliga, was damals die höchste Spielklasse des DDR-Fußballs war. Der Club wurde dreimal Meister und sicherte sich siebenmal den nationalen FDGB-Vereinspokal. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte war der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger 1974 durch einen 2:0-Finalsieg gegen AC Mailand.

Es gibt einen Spieler, der maßgeblich am Erfolg des Vereins in der DDR beitrug: 

Wolfgang Seguin wurde mit dem FCM dreimal DDR-Meister.
Quelle: IMAGO / WEREK

#2 Wolfgang Seguin hat die meisten Einsätze beim Klub

Wolfgang Seguin ist mit dem 1. FC Magdeburg nicht nur dreimal DDR-Meister geworden und hat nicht nur fünfmal den FDGB-Pokal gewonnen. 1974 stand „Paule", wie ihn die Fans nennen, in der FCM-Mannschaft, die den Europapokal der Pokalsieger gewann. Bis heute ist er der Profi-Kicker mit den meisten Einsätzen in Pflichtspielen der Elbstädter – nämlich exakt 529. 

Ein Spieler, der mit Wolfgang Seguin gemeinsam auf dem Platz stand, hat bis heute die meisten Tore für den FCM erzielt:

Joachim Streich ist bis heute der unangefochtene Torjäger des Klubs.
Quelle: IMAGO / WEREK

#3 Joachim Streich erzielte die meisten Tore für den FCM

Am Osterwochenende 2022 erschütterte die Fußball-Fans die Nachricht, dass Joachim Streich nach schwerer Krankheit verstorben ist. Dennoch wird ihn die FCM-Familie stets in guter Erinnerung behalten. Denn der einstige Fußballer ist gleich für mehrere Rekorde verantwortlich. In dem Ranking findet er Platz für die meisten Tore, die er für den Klub erzielte. Stolze 216 Tore gehen auf seine Kappe. 

Nur ein weiterer Spieler jagte dem Rekord des DDR-Spielers hinterher und scheiterte nur knapp. Heute ist er für die Elbstädter eine lebende Legende:

„Einmal blau-weiß, immer blau-weiß": Das Motto lebt Christian Beck auch nach seinem Abgang vom FCM.
Quelle: IMAGO / Hartmut Bösener

#4 Christian Beck gehört zu den vereinstreusten Spielern

Mal ehrlich: Für jeden Fußballer und jede Fankultur ist es schön, wenn man einen Verein und gewisse Spieler als Heimathafen bezeichnen kann. So geht es auch Christian Beck. 2013 kam der gebürtige Erfurter von Germania Halberstadt nach Magdeburg und machte sich aufgrund seines sportlichen Talents schnell einen Namen und war lange Zeit als Mannschaftskapitän tätig. Als Leistungsträger der Teams schaffte „Beckus" am 31. Mai 2015 im Rückspiel der Relegation gegen Kickers Offenbach den Aufstieg in die 3. Liga. In den Folgejahren scheiterte er nur knapp am Aufstieg in Liga 2. Der gelang ihm allerdings am 21. April 2018. Jedoch ging es für ihn nach einer Saison wieder zurück in die 3. Liga. Am Ende der Saison kam für viele Anhänger des Vereins der Schock: Christians Vertrag wurde nicht verlängert. Doch seine Leistungen wurden gebührend honoriert. Denn am 10. Oktober 2021 wurde er als erster Spieler in der Geschichte des 1. FC Magdeburg mit einem Abschiedsspiel geehrt und zeigte ein letztes Mal seine ewige Treue zum Verein und der Stadt, als er seiner Freundin Paulin einen Heiratsantrag machte. Insgesamt schoss er 131 Tore für den Klub.

Derzeit steht Christian beim Viertligisten BFC Dynamo unter Vertrag. So oft er kann, ist er allerdings bei seinem alten Verein, um ihm die Daumen zu drücken. Es heißt sogar, dass er eine neue Aufgabe beim FCM bekommen soll, wenn er seine Karriere als aktiver Fußballspieler beenden soll. Wir sind gespannt und verfolgen weiterhin den Weg von Beckus. 

Wusstest du, dass folgender Bundesliga-Profi seine Karriere beim FCM begonnen hat?

Marcel Schmelzer spielte von 2002 bis 2005 beim 1. FC Magdeburg.
Quelle: IMAGO / MIS

#5 Talentschmiede: Marcel Schmelzer begann seine Karriere beim FCM

Marcel Schmelzer steht zwar schon seit 2005 beim Bundesligisten Borussia Dortmund unter Vertrag. Was viele Leute aber nicht sofort auf dem Schirm haben: Der Außenverteidiger kickte von 2002 bis 2005 bei den Junioren vom FCM. Das ist naheliegend, denn „Schmelle" ist gebürtiger Magdeburger. Umso aufregender war es für ihn, als Borussia Dortmund 2017 in der 2. Runde im DFB-Pokal auf seinen Ex-Verein traf. Die Magdeburger hießen ihren ehemaligen Kicker willkommen und waren nicht allzu sauer auf ihn, als die Borussen mit 5:0 weiterkamen. 

Apropos DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund: Für eine Sache ist der FCM sogar international bekannt:

Die Choreografie vom DFB-Pokalspiel zwischen dem FCM und Borussia Dortmund ist international bekannt.
Quelle: IMAGO / Christian Schroedter

#6 Die Choreografien sind international bekannt

Wenn du ein eingefleischter Fußball-Fan bist, dann wirst du sicherlich schon mal über Fotos der Choreografien von den Fans des 1. FC Magdeburg gestolpert sein. Denn die sind oftmals sehr beeindruckend. So zum Beispiel die Choreo im Fanblock des FCM beim DFB-Pokalspiel gegen Borussia Dortmund im Jahr 2017. Die Fotos und Videos verbreiteten sich schnell im Netz und erlangten internationale Aufmerksamkeit. 

Aber das ist noch nicht genug in Sachen Fankultur:

Die Stimmung beim 1. FC Magdeburg ist immer herausragend.
Quelle: IMAGO / Christian Schroedter

#7 Die Stimmung sorgt auch bei Nicht-Fans für Bewunderung

Natürlich ist die Stimmung in den Fanblöcken der jeweiligen Vereine unterschiedlich. Aber wenn sich der 1. FC Magdeburg eine Sache auf die Kappe schreiben kann, dann die, dass die Stimmung auch bei Nicht-Fans des Vereins, ja, gar Nicht-Fußball-Fans für Bewunderung sorgt. Oftmals hört man Gespräche wie zum Beispiel: „Mein Herz schlägt zwar für Hertha, aber wenn ich euch eins lassen muss, dann die Atmosphäre, die ihr auf den Rängen und untereinander schafft." So ein Image muss man sich auch erstmal aufbauen. 

Die blau-weißen Anhänger gehen jedoch nicht nur mit ihrer Mannschaft und untereinander durch gute und schlechte Zeiten:

An den Todestagen von Hannes Schindler zeigt Block U, dass der FCM-Fan unvergessen bleibt.
Quelle: IMAGO / Christian Schroedter

#8 Verstorbener Fan wird vom Klub geehrt

Im Herbst 2016 bekam der FCM aufgrund von traurigen Nachrichten mediale Aufmerksamkeit: Im Oktober stürzte Hannes Schindler, der Anhänger des Vereins war, nach einem Vorfall mit Fans vom Halleschen FC aus einer Regionalbahn und verstarb anschließend an den Folgen seiner Verletzungen. Die genauen Umstände, wie es dazu kam, konnten bis zum heutigen Tag nicht aufgeklärt werden. Anlässlich der jeweiligen Todestage wird bei den jeweiligen Todestagen eine Gedenkminute und Choreografie veranstaltet, die den tragischen Vorfall – und vor allem Hannes – unvergessen machen sollen.

Der Spieler wird hoffentlich auch in der kommenden Saison weiterhin für Hannes auf dem Platz kämpfen und siegen:

Der 1. FC Magdeburg hofft auf den Verbleib von Baris Atik.
Quelle: IMAGO / Eibner

#9 Baris Atik ist der beste Scorer der Drittligageschichte

FCM-Fans können aufatmen: Baris Atik bleibt auch in Liga 2 der Mannschaft erhalten. Der gebürtige Pfälzer mit türkischen Wurzeln ist derzeit der beste Scorer der Drittligageschichte. 21 Vorlagen und 19 Tore hat er (Stand 13. Mai 2022) zu verzeichnen und somit 40 Scorerpunkte auf seinem Konto. Somit erhält Atik eine Auszeichnung vom DFB. Wir sind gespannt, wie er sich in der 2. Bundesliga schlagen wird. Denn der Torgarant hat schon beim 1. FC Kaiserslautern, beim SV Darmstadt sowie bei Dynamo Dresden in der 2. Liga gespielt.

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