So schlau sind die DFB Spieler
Heute sind sie Fußballprofis, doch haben sie auch was im Köpfchen? Wie schlau sin die DFB Spieler eigentlich und welchen Abschluss haben sie gemacht?

Das Klischee besagt ja eigentlich, dass viele Fußballspieler nicht unbedingt zu den intelligentesten Menschen unter der Sonne gehören. Schließlich müssen sie „nur“ Fußball spielen. Doch vermutlich ist dieses Vorurteil schon lange veraltet, so muss man insbesondere heutzutage als Profi intelligente Spielzüge erkennen und demensprechend auch ausspielen, um sich im umkämpften Kader weiterhin einen Platz zu sichern. Doch wie schlau sind unsere deutschen Fußballer – gemessen an ihrem Schulabschluss – wirklich? Könnten sie auch an der Uni bestehen oder sollten sie lieber auf dem „Rasen der Tatsachen“ bleiben? Das sind die Bildungsgrade der DFB-Mannschaft!
Los geht's!

Tor
Manuel Neuer
Unsere Nummer 1 wechselte nach dem Schuljahr 1999/2000 von der Realschule in Gelsenkirchen-Buer auf das neu gegründete Fußballinternat Berger Feld. Dort machte er 2006 sein Fachabitur. Parallel spielte Neuer schon seit seiner Jugend bei Schalke 04 und wechselte schon im Jahr 2004 zu den Herren und der Amateurmannschaft. Ein Jahr vor seinem Abi schaffte er dann den Absprung zu den Profis. Von 1991 bis 2011 war er dem Verein eine treue Seele, bis er dann zum Rivalen, dem FC Bayern wechselte.

Marc-Andre ter Stegen
Marc-Andre ter Stegen besuchte weder eine berühmte Sportschule, noch wohnte er im Internat von Borussia Mönchengladbach. Stattdessen spielte er bei den Junioren der Fohlen Fußball und besuchte parallel eine ganz normale Gesamtschule in der Stadt. Dort bestand er schließlich sein Fachabitur. Ziemlich verrückt, wenn man sich vorstellt, dass er heute an der absoluten Weltspitze beim FC Barcelona kickt.

Kevin Trapp
Keeper Trapp, der bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag steht, wuchs im Saarland auf und steckte schon im Alter von sieben Jahren beim FC Brotdorf in den Fußballschuhen. Im Jahr 2005 wechselte er nach Stationen von SSV Bachem bis SV Mettlach in die Jugendabteilung des 1. FC Kaiserslautern. Damals war er 15 Jahre alt und zog ohne seine Familie um. Sein Ziel: Das Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern, das mit dem Verein kooperiert. Hier bestand er schlussendlich sein Fachabitur und konnte sich danach vollends auf seine Fußballkarriere konzentrieren.

Verteidigung:
Antonio Rüdiger
Der heute 29-Jährige machte sein erste fußballerischen Schritte auf der Straße und kickte mit seinen Freunden regelmäßig in der Nachbarschaft. von 2000 bis 2006 spielte er beim VfB Sperber Neukölln, danach bei SV Tasmania Berlin und den Neuköllner Sportfreunden 1907. Dann wechselte er 2006 zu Hertha Zehlendorf. Professionell ausgebildet wurde er unter anderem bei Borussia Dortmund und beim VfB Stuttgart, bei dem er 2011 den Vertrag unterschrieb. Zur Schule ging er an der Otto-Hahn-Schule in Berlin, eine sportbetonte Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe.

Armel Bella Kotchap
Von dem 20-jährigen Innenverteidiger dürften bisher nur die Wenigsten gehört haben. Tatsächlich lernte er im Alter von vier Jahren bei Rot Weiss Ahlen das Fußballspielen. Sein Weg führte ihn durch mehrere Jugendstationen von Borussia Mönchengladbach über den MSV Duisburg bis hin zum VfL Bochum. Dort wurde er Teil der Nachwuchsabteilung, des sogenannten Talentwerks und wurde hier ebenso schulisch ausgebildet. Auch in der Nationalmannschaft der U18 bis U21 kam er zum Einsatz. In der Saison 2022/23 wechselte er dann von Bochum in die Premiere League nach Southampton, wo seine Leistung jetzt wohl ausschlaggebend für die Nominierung der WM 2022 war.

Nico Schlotterbeck
Nico Schlotterbeck wurde in Waiblingen geboren und startete das Fußballspielen gemeinsam mit seinem älteren Bruder Keven bei der SG Weinstadt. Auch ihr Onkel war selbst Fußballprofi und spielte unter anderem für die Stuttgarter Kickers, den SC Freiburg oder Hannover 96. Nach seiner Karriere gründete eine Förderschule für junge Fußballer, auf der auch seine Kinder Keven und Nico gingen.

Christian Günter
Der 29-jährige Fußballer kommt ursprünglich aus Tennebronn, ein Stadtteil der Kreisstadt Schramberg im Schwarzwald. In seiner Jugend pendelte er zwischen Freiburg und Tennebronn, da er beim SC Freiburg spielte. Diesem Verein ist er bis heute treu geblieben. Nach seinem Realschulabschluss absolvierte er in St. Georgen sogar noch eine Ausbildung zum Industriemechaniker. Die Fahrt zur WM 2022 dürfte sein bisheriges Karriere-Highlight werden!

Thilo Kehrer
Der West Ham United-Spieler besuchte als Kind die Geschwister-Scholl-Schule in Tübingen und wechselte 2009 ins Nachwuchsleistungszentrum des VfB Stuttgart. 2012 wurde er dann von Schalke 04 in die Knappenschmiede geholt und besuchte die Gesamtschule Berger Feld, die er schlussendlich mit dem Abitur verließ. Danach spielte er noch einige Jahre bei der ersten Mannschaft der Schalker und wagte dann 2018 den Schritt ins Ausland. Mit PSG gewann er drei Meistertitel und erreichte 2020 das Finale der Champions League.

Lukas Klostermann
Der Abwehrspieler begann seine Karriere tatsächlich nicht als Fußballer, sondern als Leichtathlet. Doch er wechselte, weil ihm der Mannschaftsport damals besser gefiel. Zum Glück! Von 2010-2014 war er im Nachwuchsleistungszentrum in Bochum untergebracht. Dort pendelte er von seinem Heimatort Gevelsberg täglich hin und machte schließlich seinen Schulabschluss. Nachdem Klostermann eine Saison aktiv für den VfL Bochum im Einsatz war, erfolgte zur Saison 2014/15 der Wechsel zu RB Leipzig.

Niklas Süle
Der heutige BVB-Spieler wurde in Frankfurt a.M. geboren und begann das Kicken bei Rot-Weiß Walldorf. 2006 wurde er dann von Eintracht Frankfurt geholt und spielte dort in der Jugendabteilung. Parallel zu seiner Fußballkarriere schloss er die Mittlere Reife an der Kraichgau-Realschule in Sinsheim ab. Zu der Zeit spielte er für die TSG Hoffenheim und wurde wenig später vom FC Bayern verpflichtet. Nach der Schule fokussierte er sich somit vollends auf das Fußballspielen und diese Strategie hat ihm bis heute wohl nicht geschadet. Inzwischen hat er sogar schon bei Günter Jauch bei „Wer wird Millionär“ auf dem Stuhl gesessen! 125.000 Euro erreicht er damals.

David Raum
Der in Nürnberg geborene 24-Jährige steht derzeit bei RB Leipzig unter Vertrag, doch in seiner Jugend spielte er lange für SpVgg Greuther Fürth und wurde auch in die Herrenmannschaft übernommen. Schon im Alter von acht Jahren begann seine Ausbildung im Nachwuchsleistungszentrum der SpVgg Greuther Fürth und machte dort seinen Schulabschluss. Inzwischen wird er diesen aber nicht unbedingt mehr brauchen, schließlich fährt auch er mit zur WM 2022 in Katar.

Matthias Ginter
Zwei Tage nach seinem 18. Geburtstag schoss Ginter damals direkt bei seinem ersten Bundesliga-Einsatz das entscheidende Siegtor für den SC Freiburg. Damals steckte der junge Spieler noch im Abiturstress bei der SC-Fußballschule und absolvierte zwei Tage nach einem Bundesligaspiel Montag morgens die Abiturprüfung. Auch im Trainingslager war sein Lernstoff immer mit dabei. Während seine Mannschaftskollegen in ihrer Freizeit den Kopf frei kriegen konnten, musste Ginter sich mit Matheaufgaben herumschlagen. Schlussendlich bestand er das Abitur aber natürlich. Wenig später absolvierte er sogar ein Fernstudium zum Sportmanager!

Mittelfeld
Joshua Kimmich
Der Bayern-Star wurde in Rottweil, der ältesten Stadt in Baden-Württemberg geboren und ging am Wirtemberg-Gymnasium in Stuttgart auf die Schule. Schon in seiner Jugend wechselte er 2007 in zum VfB Stuttgart. Neben Profifußball machte er sein Abitur und schaffte am Ende sogar einen Notendurchschnitt von 1,7! Damit würden ihm wohl auch ohne Fußballkarriere die Türen in der Berufswelt offen stehen, jedoch ist es wohl ziemlich unwahrscheinlich, dass sich Kimmich irgendwann gegen seine erfolgreiche Fußballkarriere stellen wird. Seine Kompetenz auf dem Platz wird immerhin sehr geschätzt.

Leon Goretzka
Der gebürtige Bochumer kickte schon im Alter von vier Jahren beim Werner SV 06 Bochum. Im Jahr 2001 wechselte er dann zum VfL Bochum und durchlief dort alle Jugendabteilungen. 11 Jahre später, in der Saison 2012/13 feierte er dann sein Bundesligadebüt. Damals war er erst 17 Jahre alt und drückte währenddessen auch fleißig die Schulbank. 2013 wechselte er zu Schalke 04 und schaffte trotz der Doppelbelastung zwischen Schule und Fußball 2014 das Abitur am Alice-Salomon-Berufskolleg. Inzwischen ist er einer der erfolgreichsten Fußballer Deutschlands.

Mario Götze
Die überraschende Nominierung für die WM 2022 dürfte Mario Götze ziemlich stolz machen. Und vielleicht schafft der Nationalspieler ja erneut das Siegtor für die deutsche Nationalmannschaft wie im Finale der WM 2014. Seine Anfänge hat der 1992 in Memmingen geborene Mittelfeldspieler bei Borussia Dortmund. Von 2001–2010 spielte er hier aktiv in der Jugendabteilung, bevor er zu den Herren wechselte. Zunächst ging er auf das Helene-Lange-Gymnasium im Dortmunder Stadtteil Hombruch, wechselte 2008 aber dann auf das Goethe-Gymnasium im Stadtteil Hörde, wo er 2010 die Fachhochschulreife erlangte. Tatsächlich durchlief er neben seiner Karriere als Profi von 2010 bis 2011 ein kaufmännisches Praktikum in der BVB-Geschäftsstelle. Seine letzte Nominierung für den DFB-Kader war 2017, liegt also schon einige Zeit zurück.

Julian Brandt
Auch Julian Brandt begann seine Karriere in seiner Heimat. Zunächst war er in den Jugendmannschaften des SC Borgfeld und des FC Oberneuland aktiv. Sein Talent wurde schnell erkannt und er wechselte zur Saison 2011/12 in das Nachwuchsleistungszentrum des VfL Wolfsburg. Parallel besuchte er die Eichendorffschule in Wolfsburg. Vor seinem Wechsel zu Bayer Leverkusen machte er dann den erweiterten Realschulabschluss.

Jamal Musiala
Das Küken im Kader oder auch „Bambi“ wie Musiala liebevoll von seinen Mannschaftskollegen genannt wird, begann seine Fußballlaufbahn in Fulda beim TSV Lehnerz. Schon dort galt er als Ausnahmetalent. Als er acht Jahre alt war, zog die Familie dann nach England. Wenig später wurde der FC Chelsea auf ihn aufmerksam. Neben dem Fußball spielte aber auch die Schule eine Rolle in seinem Leben. An der Whitgift School, einer Privatschule machte er dann seinen „Business A-Level-Abschluss“, der mit einem Fachabitur zu vergleichen ist.

Thomas Müller
Der heute 33-Jährige besuchte damals das Gymnasium Weilheim in Oberbayern und verließ dieses 2008 mit dem Abitur in der Tasche. Während seiner Schulzeit war er sogar Ministrant in seiner Heimat Pähl im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau. Schon im Jahr 2000 wechselte er zur Jugendabteilung des FC Bayern. Sein Bundesligadebüt gab er dann kurz nah seinem Abi am 15. August 2008. Bis heute ist er dem Verein treu geblieben und wohl nicht mehr wegzudenken.

İlkay Gündoğan
Gemeinsam mit seinem älteren Bruder wuchs der Nationalspieler in seiner Geburtsstadt Gelsenkirchen auf. Seinen Schulabschluss machte er jedoch nicht dort, sondern an der Bertold-Brecht-Schule in Nürnberg, eine Partnerschule seines damaligen Fußballvereins dem 1. FC Nürnberg. 2011 verließ er die Schule mit dem Abitur. Die Abinote verriet er und die Schule jedoch nie: „Der Verein, die Schule und ich haben sich verständigt, das nicht zu tun“, sagte er damals. Dennoch berichtete er, dass er „unter den Umständen“ recht gut abschnitt.

Jonas Hofmann
Beim FC Rot , ein Verein in einer kleinen Gemeinde in Baden-Württemberg begann Jonas Hofmann seine Karriere. Im Jahr 2004 wechselte er zur Jugend der TSG 1899 Hoffenheim. Dort besuchte er die Max-Weber Schule in Sinsheim mit dem Schwerpunkt Sport und Sportmanagement und entschied sich dafür sein Fach-Abitur zu machen, da es sich damals laut eigener Aussage am besten mit Fußball und Schule vereinbaren ließ. Sein Weg führte ihn dann zu Borussia Dortmund und schließlich zu Borussia Mönchengladbach, wo er bis heute spielt.

Kai Havertz
Der 1999 in Aachen geborene Mittelfeldspieler gehört heute zum etablierten Ensemble der deutschen Nationalmannschaft. Nach seinen Jugendstationen über Alemannia Aachen bis zu Bayer 04 Leverkusen wechselte er auch danach in die Herrenmannschaft. Im Alter von 18 Jahren bestand er sein Abitur. Seine Leistungskurse: Deutsch und Sport. Ex-Trainer Roger Schmidt bestärkte den jungen Profi damals seine Schule trotz Karriere durchzuziehen. Während der Prüfungsvorbereitung organisierte der Verein ihm sogar einen Nachhilfelehrer in Mathe. Im Nachhinein ist er sicherlich ziemlich froh, dass er die Schule beendet hat.

Leroy Sane
Leroy Sane wuchs im Bochumer Stadtteil Wattenscheid auf. Wie Manuel Neuer ging auch Leroy Sane auf die Gesamtschule Berger Feld, die mit Schalke 04 zusammenarbeitet. Dort machte er 2015 allerdings „nur“ seinen Realschulabschluss und kein Abitur. „Weil ich die 10. Klasse wiederholen musste, war ich dann fast 18 und bekam einen Vorvertrag mit Schalke“, berichtete er damals im Interview. Das war der Grund, warum er sich dann nur noch auf den Fußball konzentrierte. Seine beiden Brüder sind ebenfalls Fußballspieler. Der 19-jährige Sidi Sane spielt aktuell für Schalke 04, Kim Sane steht bei SG Wattenscheid 09 unter Vertrag.

Sturm
Timo Werner
RB Leipzig-Star Timo Werner kann ebenfalls von sich behaupten, dass er das Abitur bestanden hat. 2014 schloss er – wie Kimmich – an der Eliteschule des Sports, dem Wirtemberg-Gymnasium seine Schullaufbahn ab. Und das parallel zu seiner Fußballkarriere. Zu der Zeit kickte er bereits für die erste Mannschaft des VfB Stuttgart. Denn im Alter von 17 Jahren und 164 Tagen ist er der jüngste Bundesligadebütant der Schwaben. Zwei Jahre nach seinem Abitur wurde er zu RB Leipzig geholt. Leider wird Timo Werner bei der WM 2022 aufgrund seiner Verletzung nicht mit dabei sein. Ziemlich bitter für den 26-Jährigen.

Karim Adeyemi
Inzwischen spielt Adeyemi beim BVB und wurde sogar schon in die Nationalmannschaft berufen. In Sache Schule lief es damals aber so gar nicht rund. In einem Interview verriet er schon 2020, dass er vor seinem Wechsel zu Red Bull Salzburg seinen Realschulabschluss machen wollte, es jedoch aufgrund es Wechsels nicht geschafft habe. Damals habe er in der Schule immer so gedacht: „Der Lehrer ist schuld. Ich bin kein Typ, der stundenlang in der Schule hocken und aufpassen kann. Ich glaube, dass ich mittlerweile aber verstanden habe, dass ich selbst dafür verantwortlich war.“ Ob er seinen Abschluss inzwischen nachgeholt hat, ist fraglich, da er seit der Saison 2022/23 bei Borussia Dortmund unter Vertrag steht und jedes Wochenende eher auf dem Rasen als auf der Schulbank Platz nimmt.

Youssoufa Moukoko
Der 17-Jährige gilt als absolutes Ausnahmetalent und beweist dies aktuell immer wieder in seiner Mannschaft, dem BVB. Er rückte schon im Alter von 15 Jahren in den Profikader von Dortmund und wurde damit zum jüngsten Spieler der Bundesliga. Tatsächlich wuchs er in den ersten zehn Jahren seines Lebens bei seinen Großeltern in der Hauptstadt von Kamerun Yaoundé auf. Erst 2014 holte ihn sein Vater, der deutscher Staatsbürger ist nach Deutschland. 2016 wechselte Moukoko dann ins Nachwuchsleistungszentrum von Borussia Dortmund.

Niclas Füllkrug
Der 1993 geborene Hannoveraner spielte ganze neun Jahre lang, bis er 14 Jahre alt war im heimischen Stadtteil Ricklingen in Hannover. 2006 wechselte er dann zu Werder Bremen und pendelte zunächst halbwöchentlich zum neuen Verein. Schließlich zog er aber ganz in das Internat der Hanseaten. Dort bestand er schließlich auch das Abitur. Mit Zwischenstationen von Greuther Führt, Nürnberg und Hannover 96 ist er derzeit wieder bei Bremen aktiv! Seine Leistungen sind ein Grund mehr, warum Nationaltrainer Hansi Flick ihn für die WM 2022 nominiert hat.