Die schnellsten Platzverweise in der Bundesliga

Rekordverdächtig: Die Bundesliga-Spieler sahen nach nur wenigen Sekunden auf dem Feld die rote Karte! Das waren die schnellsten Platzverweise!

Rote Karten sind im Fußball allgegenwärtig. Immerhin gibt es manche Spieler, die im Spiel foulen
Quelle: IMAGO / Picture Point

Es gibt Rekorde, auf die man zu recht stolz ist. Daneben aber auch solche, die weniger ruhmreich sind. Dazu gehört zweifelsohne ein früher Platzverweis, durch den nicht nur der betroffene Spieler, sondern die gesamte Mannschaft plötzlich im Nachteil ist. Einige Fußballer halten in diesem Sinne den Negativ-Rekord in der Bundesliga. Wir zeigen dir die zehn schnellsten Platzverweise in der Bundesliga.

Auf der nächsten Seite geht's los:

Wann erhält ein Fußballer die rote Karte? Da gibt es verschiedene Fälle
Quelle: IMAGO / Jan Huebner

Wann erhält ein Spieler überhaupt eine rote Karte?

Erstmals eingeführt wurde die rote Karte zur WM 1970 in Mexiko. Diese ist während des gesamten Spiels einsetzbar – während der Halbzeitpause ebenso wie beim Verlassen des Platzes oder beim Elfmeterschießen. Die rote Karte ist bei verschiedenen Vergehen anwendbar. Zu den häufigsten Regelverstößen, die Rot nach sich ziehen, gehören die sogenannte Notbremse zum Verhindern eines Tores, ein grobes Foul, eine Tätlichkeit gegenüber einem Mitspieler, Beißen und Anspucken oder auch beleidigende, verbale Entgleisungen. Bekommt ein Spieler eine rote oder eine gelb-rote Karte, darf er beim nächsten Spiel oder sogar über einen längeren Zeitraum nicht antreten. Die längste Sperre in der Bundesliga hatte Levan Kobiashvili (sieben Monate).

Sehen wir uns jetzt doch mal an, welche Spieler am schnellsten eine rote Karte kassierten.

Markus Babbel, früher einst ein Spieler flog mal nach 193 Sekunden vom Platz
Quelle: IMAGO / Pressefoto Baumann

#10 Markus Babbel

Die Rekord-Meister vom FC Bayern München haben sich schon die eine oder andere Rote eingefangen. Zum Beispiel Markus Babbel in der Saison 1997/1998. Gegen den Vfb Stuttgart erwischte der Innenverteidiger einen rabenschwarzen Tag. Der 25-Jährige handelte sich nach nur 193 Sekunden eine rote Karte aufgrund eines Handspiels ein. Immerhin: Es handelte sich um den einzigen Platzverweis seiner Karriere. Im Verlaufe seiner Karriere spielte Babbel von 2004 bis 2007 beim VfB Stuttgart. 

Auch der nachfolgende Fußballer leistete sich schnell eine rote Karte.

Der Profi Andreas Ivanschitz foulte nach 188 Sekunden und wurde vom Schiri bestraft
Quelle: Imago / Rene Schulz

#9 Andreas Ivanschitz

2010 verlief die Anfangsphase des Bundesliga-Spiels zwischen Nürnberg und Mainz sehr hitzig. Mittendrin war Andreas Ivanschitz, der nach einem versuchten Nachtreten gegen den Nürnberger Javier Pinola vom Platz gehen musste. Zwar hatte er seinen Konkurrenten gar nicht getroffen, kassierte aber trotzdem nach nur 188 Sekunden die rote Karte.

Es kann allerdings noch schneller gehen, wie der nachfolgende Spieler beweist.

Sebastian Polter beging nach  nur 151 Sekunden ein grobes Foul auf dem Platz. Dies hatte die rote Karte zur Folge
Quelle: Imago/Matthias

#8 Sebastian Polter

In der Saison 2019/2020 lag Union Berlin gegen Bayer im Rückstand. Neuen Schwung in die Partie bringen soll Stürmer Sebastian Polter, der in der 61. Minute eingewechselt wird. Tatsächlich bringt er neuen Schwung mit – jedoch sicher nicht so, wie sich seine Mannschaft das vorgestellt hat. Der Stürmer begeht nach nur 151 Sekunden Spielzeit ein grobes Foul und tritt seinem Gegner Baumgartlinger ins Sprunggelenk. Natürlich kassiert er dafür die rote Karte und fliegt vom Platz!

Es gibt aber Fußballer, die noch schneller wieder zurück in die Kabine mussten.

Der Torhüter Lukas Hradecky musste das Feld mal verlassen, weil er nach 131 Sekunden den Gegenspieler foulte
Quelle: Imago / Sven Simon

#7 Lukas Hradecky

Selbst ein Torhüter ist nicht von einem Platzverweis gefeit. In der Saison 2016/2017 erwischte es den Frankfurter Keeper Lukas Hradecky. Mit seinem kuriosen Handspiel außerhalb des Strafraums handelte er sich in Rekordzeit von nur 131 Sekunden eine Rote ein. Vielleicht war dem Finnen beim Gastspiel in Leipzig einfach noch zu kalt. Nach seinem Platzverweis durfte er jedenfalls sehr schnell wieder ins Warme zurückkehren.

Noch schneller musste ein Bremer das Feld räumen.

Assani Lukimya ging in die Geschichte ein, als er nach nur 119 Sekunden foulte
Quelle: IMAGO / DeFodi

#6 Assani Lukimya

Dabei handelt es sich um Assani Lukimya, der im Spiel zwischen Werder Bremen und Stuttgart das Unentschieden retten soll. In der finalen Phase, in der der Kongolese eingewechselt wird, steht es 2:2. Aber auch er handelte sich nach kurzer Zeit einen Platzverweis ein, indem er eine brutale Grätsche gegen Georg Niedermeier hinlegt. Ganz klar, dass der Schiedsrichter da nach 119 Sekunden nur die rote Karte zücken kann.

Noch schneller wieder weg vom Fenster war allerdings ein anderer.

Michael Sternkopf ist ein ehemaliger Fußballer, der mit rot vom Platz flog
Quelle: IMAGO / Sportfoto Rudel

#5 Michael Sternkopf

In der Saison 1996/97 handelte sich der Freiburger Michael Sternkopf eine rote Karte ein. Er kam nach der Pause gegen Bremen aufs Feld und wetterte, als die Mannschaft einen Elfmeter zugesprochen bekam. „Sie betrügen uns“, sagte er zum Schiedsrichter, worauf dieser antwortete: „Sie gehen duschen!“ Die rote Karte gabs natürlich gratis dazu – nach nur 100 Sekunden, wodurch Sternkopf auf einem der vorderen Plätze landet.

Auch der nächste Spieler wurde sehr schnell vom Platz verwiesen.

Viele erinnern sich noch an Matheus Pereira, der nach ungefähr einer Minute die rote Karte kassierte
Quelle: Imago / Horstmüller

#4 Matheus Pereira

Blitz-Rot beim Battle der Aufsteiger! Diesmal ist es kein grobes Foul, sondern sogar eine Tätlichkeit mit gravierenden Folgen. Nach nur 87 Sekunden lässt sich Pereira, der als Leihgabe von Sporting Lissabon zum 1. FC Nürnberg kam, zu einer Handgreiflichkeit hinreißen. Abseits des Spielgeschehens bekommt er sich mit Fortuna-Abwehrspieler Niko Gießelmann in die Wolle. Im Zuge der Auseinandersetzung schlägt der Brasilianer in den Unterleib seines Gegenspielers. Der Videobeweis deckt den Vorfall auf, sodass sich der Schiedsrichter Sascha Stegemann nach dem Betrachten der Bilder für einen Platzverweis entscheidet. Ganze 87 Sekunden stand Pereira auf dem Platz, sodass es sich um den frühsten Platzverweis in der Vereinsgeschichte handelt.

Andere Spieler können das aber noch überbieten!

Viele Fans waren geschockt, als  Youssef Mohamad 2010/11 nach nur 87 Sekunden die rote Karte sah
Quelle: Imago / Kosecki

#3 Youssef Mohamad

Unter den Spitzenreitern der Rotsünder rangiert Youssef Mohamad. Beim Saisonstart 2010/2011 stand der Kölner ebenfalls 87 Sekunden auf dem Platz, ehe er wegen einer Notbremse gegen den Lauterer Jimmy Hoffer vom Platz flog. Dieses Spiel hatte sich der Verteidiger garantiert anders vorgestellt. Nach dem Platzverweis lief das Spiel für die Kölner nicht besser, denn sie unterlagen Kaiserslautern Zuhause mit 1:3.

Zwei weitere Fußballspieler rangieren in der Liste allerdings noch weiter vorne.

Der ehemalige Leverkusener Simon Rolfes musste nach nur 75 Sekunden Einsatz das Feld wieder verlassen. Er sah rot!
Quelle: Imago / Team 2

#2 Simon Rolfes

Bayer Leverkusen schickt Simon Rolfes in der Saison 2012/2013 erst in der 63. Minute auf den Platz. Dort bleibt der Mittelfeldspieler allerdings nicht lange: Nach nur 75 Sekunden sieht er im wortwörtlichen Sinne Rot und muss sofort den Platz verlassen. Grund dafür war ein Foul gegen den Düsseldorfer Bodzek.

Auf dem ersten Platz landet aber kein Leverkusener, sondern jemand ganz anderes.

Marcel Titsch-Rivero hat Geschichte geschrieben: Er flog nach 43 Sekunden vom Platz
Quelle: IMAGO / Team 2

 #1 Marcel Titsch-Rivero

Bis heute führt der Ex-Frankfurter Marcel Titsch-Rivero die Rangliste an. Seine Spielzeit gegen die Borussen dauerte in der Saison 2010/11 gerade einmal 43 Sekunden. Dass es bei Frankfurt um einen Abstiegsplatz ging und Marcel Titsch-Rivero als sehr unerfahrener Spieler eingesetzt wurde, macht die Sache nur bedingt besser. Als der Dortmunder Marcel Schmelzer aufs Tor der Eintracht zulief, brachte ihn Titsch-Rivero mit einem Hackentritt zu Fall. „Ziemlich theatralisch“, befand der Spieler, während der Schiri die Notbremse mit einer roten Karte bestrafte. Somit flog der Eintracht-Youngster nach nur 43 Sekunden wieder vom Platz und konnte seine Mannschaft nicht mehr vor der 3:1-Pleite und den zeitweiligen Abstieg in die 2. Liga bewahren. Immerhin: Titsch-Rivero flog nur noch ein weiteres Mal vom Platz, spielte in der 2. Liga und kann im Nachhinein über die rote Karte schmunzeln. Wir sind uns sicher: Seinen Eintrag in die Fußball-Geschichtsbücher wird sicher noch lange bestehen bleiben, denn 43 Sekunden sind echt schwer zu toppen!

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